Fleischexporte von Kolumbien nach Russland nehmen zu

fleisch_eingepackt.jpg

Die Exporte aus dem Fleischsektor machen 63 Prozent aller kolumbianischen Verkäufe nach Russland aus
Die Exporte aus dem Fleischsektor machen 63 Prozent aller kolumbianischen Verkäufe nach Russland aus

Bogotá/Moskau. Die kolumbianischen Fleischexporte nach Russland haben sich im Jahr 2022 fast verdoppelt. Nach Angaben des kolumbianischen Botschafters in Moskau, Héctor Arenas, ist das Exportvolumen von Fleisch von 32 auf 60 Millionen US-Dollar gestiegen. Der Diplomat Arenas wurde unter der Regierung des ehemaligen Präsidenten Iván Duque (2018 – 2022) ernannt und ist noch im Amt.

Laut dem Botschafter machen die Exporte aus dem Fleischsektor 63 Prozent aller kolumbianischen Verkäufe nach Russland aus, die wiederum in diesem Jahr um acht Prozent gestiegen sind. Andere Exportprodukte in die Russische Föderation seien Blumen und Früchte wie Bananen, Avocados und Capulin-Kirschen.

Arenas räumte ein, dass sich die traditionell guten Beziehungen zwischen Kolumbien und Russland in den letzten Jahren abgekühlt hätten und dass die derzeitige geopolitische Lage Fortschritte in den Bereichen Wirtschaft und Handel behindere.

In diesem Zusammenhang betonte Arenas, dass die neue Regierung seines Landes die Notwendigkeit erkannt habe, "diese Beziehungen zu verbessern und sich dabei auf wichtige Themen wie Handel, Bildung und Kultur zu konzentrieren".

Trotz der logistischen Probleme aufgrund des Krieges in der Ukraine und vor allem der Behinderung der Devisenflüsse nach dem Ausschluss Russlands aus dem Bank-Netzwerk SWIFT ist der russische Markt für die kolumbianischen Rindfleischexporte weiterhin von großer Bedeutung.

Laut Bloomberg Línea werden die Exporte aus Lateinamerika nach Russland indirekt über Drittländer abgewickelt. Ebenso sollen Exportunternehmen der Region ihre Verkäufe in anderen Währungen als dem Euro und dem US-Dollar durchführen, um die Beschränkungen zu umgehen. Es heißt, die Zahlungen erfolgten in Rubel oder in Kryptowährungen.

"Wir können im Rahmen des Finanzsystems eindeutig keine Währung aus Russland einführen, also haben wir diese Exportoperation gesperrt", sagte der Vorsitzende der kolumbianischen Rindfleischexportfirma Friogán, Carlos Patiño. Deshalb habe der brasilianische Konzern Minerva Foods die Ausfuhr der kolumbianischen Fleischprodukte nach Russland übernommen, so der Leiter für Planung des Verbands der Viehzüchter Fedegán, Óscar Cubillos.