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Kolumbien: Regierung und Farc-Generalstab nehmen Gespräche wieder auf

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Der EMC-Farc hat den Friedensvertrag von 2016 abgelehnt und nun einen Dialog mit der Linksregierung begonnen
Der EMC-Farc hat den Friedensvertrag von 2016 abgelehnt und nun einen Dialog mit der Linksregierung begonnen

Botogtá. Der Leiter der Delegation der kolumbianischen Regierung für den Friedensprozess mit dem Zentralen Generalstab der Farc (EMC-Farc), Camilo González Posso, hat bestätigt, dass die Friedensgespräche fortgesetzt werden. Zudem seien Maßnahmen zum Schutz der Zivilbevölkerung vereinbart worden.

"Nach der zweiwöchigen Unterbrechung oder Pause, die der Zentrale Generalstab zur Durchführung von Konsultationen und Umstrukturierungen verordnet hat, werden wir die geplanten Treffen wieder aufnehmen, insbesondere einen neuen Zyklus von Friedensgesprächen", erklärte er im öffentlichen Fernsehen.

Der neue Zyklus fällt mit dem siebten Jahrestag der Unterzeichnung des Friedensabkommens mit den inzwischen aufgelösten Revolutionären Streitkräften Kolumbiens - Volksarmee (Farc-EP) zusammen. Dieser wird am 24. November begangen.

Vergangene Woche hatte der EMC-Farc, dessen Mitglieder das Friedensabkommen von 2016 nicht unterzeichnet hatten, beschlossen, die Gespräche mit der Regierung auszusetzen, um einen "internen Konsultationsprozess" einzuleiten. Die Organisation kündigte an, dass sie den vereinbarten bilateralen Waffenstillstand aufrechterhalte, machte ihre weitere Teilnahme an den Gesprächen jedoch von der Erfüllung der am Verhandlungstisch eingegangenen Verpflichtungen abhängig.

Der Regierung warf sie "ständige Nichteinhaltung" der Vereinbarungen und "mangelnde Ernsthaftigkeit" vor und forderte, dass die vereinbarten Zonen, insbesondere das Departamento Cauca, entmilitarisiert werden. Auch sollten, wie abgesprochen, vor allem soziale Maßnahmen ergriffen werden.

Laut González Posso gab es zu jeder Zeit einen Mechanismus, der sich aus Vertretern der Vereinten Nationen und der Mission der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) zur Unterstützung des Friedensprozesses zusammensetzt, um Situationen zu beobachten, die "den Waffenstillstand stören oder in einigen Fällen Verstöße darstellen". Man hoffe, diesen Mechanismus in der neuen Verhandlungsrunde zu stärken, sagte er.

Dabei werden sich die beiden Parteien mit Themen wie Bildung, Partizipation und Klärung der Agenda befassen, so dass am Ende des Jahres ein Gesamtkonzept für diesen Friedensprozess vorliegen wird.

"Es geht darum, den Prozess der Überwindung der bewaffneten Konflikte in unserem Land zu vollenden, und dafür setzen wir uns ein", betonte González Posso und verwies auf die von der Regierung von Gustavo Petro und Francia Márquez beförderte "Politik des totalen Friedens".

Verbunden mit dem Dekret über einen bilateralen Waffenstillstand, der zunächst für drei Monate gelten soll, hatten Regierung und EMC-Farc die Friedensgespräche am 16. Oktober aufgenommen.