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Venezuela: Armee wird "Verfassung schützen"

Caracas. Der Oberkommandierende der Streitkräfte in Venezuela, Armeegeneral Henry Rangel Silva, hat sich inmitten einer Debatte um den Gesundheitszustand des Präsidenten Hugo Chávez demonstrativ vor die Regierung gestellt. Die Lage in dem Land sei "ruhig" erklärte der Militär im staatlichen Fernsehkanal VTV. Die Armee sei zudem bereit, die Verfassung zu schützen, falls dies notwendig sei.

Die Stellungnahme Rangel Silvas wurde ausgestrahlt kurz nachdem Chávez von Kuba aus eine Krebserkrankung eingestanden hat.

In seiner Rede trat der Oberkommandierende der Armee Versuchen der Opposition entgegen, die Regierungsfähigkeit des Staatschefs in Frage zu stellen. Er selbst beurteile den Gesundheitszustand von Chávez als gut, sagte Rangel Silva. Zudem erklärte er, in den vergangenen Tagen zu "mehreren Arbeitstreffen" mit dem Präsidenten in der kubanischen Hauptstadt zusammengekommen zu sein. Von Kuba aus übe Chávez weiter alle Regierungsfunktionen aus, fügte der Militär an.

Vertreter der Opposition hatten in den vergangenen Tagen und Wochen wiederholt die Übergabe der Regierungsgeschäfte von Chávez an den Vizepräsidenten Elías Jaua gefordert. Chávez befindet sich seit dem 5. Juni in Kuba, wo er nach einer Lateinamerika-Reise eintraf. Zunächst sei er nur am Knie und in der Beckengegend operiert worden, erklärte der Politiker in einer TV-Ansprache Ende der Woche. Bei den Eingriffen sei ein malignes (bösartiges) Geschwür entdeckt und später entfernt worden.