Brasilien / Politik

Dilma Rousseff liegt bei Umfragen für Präsidentschaftswahl vorn

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Liegt bei den Umfragen zu den Präsidentschaftswahlen im Oktober vorn: Dilma Rousseff
Liegt bei den Umfragen zu den Präsidentschaftswahlen im Oktober vorn: Dilma Rousseff

Brasília. Die derzeitige Präsidentin Brasiliens, Dilma Rousseff, liegt bei den Umfragen zur Präsidentschaftswahl am kommenden 5. Oktober vorn. Die aktuellsten Umfragen des größten brasilianischen Statistikinstitutes Ibope (Instituto Brasileiro de Opinião Pública e Estatística) ergaben, dass 39 Prozent der Befragten die Absicht haben, ihre Stimme Rousseff zu geben.

An zweiter Stelle steht Senator Aécio Neves von der Partei der Brasilianischen Sozialdemokratie (PSDB) mit 21, gefolgt von Ex-Gouverneur von Pernambuco, Eduardo Campos von der Sozialistischen Partei (PSB), mit zehn Prozent. Drei Prozent würden ihre Stimme Pastor Everaldo Pereira von der Christlich-Sozialen Partei (PSC) geben, während Senator Magno Malta von der Partei der Republik (PR) auf zwei Prozent kommt.

Zwischen Januar und Februar dieses Jahres hatte die Zustimmung für Rousseff um sechs Prozentpunkte abgenommen. Bei den Umfragen im Mai erreichte sie jedoch wieder 40 Prozent. Beobachter führen dies auf die Präsenz der Präsidentin bei zahlreichen öffentlichen Veranstaltungen sowie auf eine Medienkampagne zurück, in der sie dazu aufrief, die "Errungenschaften zu verteidigen", die in der Regierungszeit der PT seit 2003 erreicht worden seien.

Rousseff war unlängst wegen der staatlichen Ausgaben in Millionenhöhe für die FIFA-Fußballweltmeisterschaft der Männer stark kritisiert worden. Kurz vor Beginn der WM hielt die Präsidentin ihren Kritikern entgegen, die PT-Regierung habe in den vergangenen drei Jahren 212 mal so viel in den Gesundheits- und Bildungsbereich investiert wie in die Fußballstadien. Die staatlichen Gelder, die in Infrastrukturprojekte im Zusammenhang mit der WM geflossen seien, kämen langfristig dem Land zugute, so Rousseff. Was Korruptionsvorwürfe angehe, so würden derzeit Überprüfungen aller Ausgaben durchgeführt. In Fällen von Unregelmäßigkeiten würden die Verantwortlichen bestraft, versicherte die Präsidentin.

Rund 140 Millionen Wahlberechtigte sind am kommenden 5. Oktober aufgerufen, sowohl über die Präsidentschaft abzustimmen als auch die Senatoren und Abgeordneten für das nationale Parlament sowie 27 Gouverneure zu wählen.

Vergangene Woche hatte der Gründer der PT und ehemalige Präsident Luis Inacio Lula da Silva die Regierungsanhänger aufgefordert, sich auf eine "sehr gewalttätige“ Wahlkampagne der Opposition einzustellen. Laut Lula werde diese eine "Menge Lügen und Vorurteile" verbreiten.

Am gestrigen Samstag wurde Dilma Rousseff bei der Nationalversammlung der  PT offiziell zur Kandidatin für die Präsidentschaftswahlen erklärt.