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Proteste gegen Repsol in Peru halten an

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Mindestens 1.400 Hektar Strand wurden durch ausgelaufenes Öl verschmutzt
Mindestens 1.400 Hektar Strand wurden durch ausgelaufenes Öl verschmutzt

Lima. Nach der schweren Umweltkatastrophe am 15. Januar, bei der 11.900 Barrel Öl nahe der Raffinerie La Pampilla in Peru ausgetreten waren, halten die Proteste gegen den spanischen Erdölkonzern Repsol weiter an.

Die Gewerkschaft der Fischer von Ancón (Apescaa), in der sich mehr als 1.200 handwerkliche Fischer zusammengeschlossen haben, prangert in einem Brief an den peruanischen Präsidenten Pedro Castillo und Regierungsbehörden die Unterlassungen der Firma an und fordern finanzielle Hilfen.

Bei Protesten vor der Raffinerie und dem Umweltministerium in der Provinz Chancay am vergangenen 25. Februar forderten die Fischer eine höhere finanzielle Unterstützung, als die bisher von Repsol gezahlten 500 Soles (rund 130 US-Dollar), um den Lebensunterhalt ihrer Familien zu bestreiten.

Nach Schätzungen von Apescaa verlieren die Fischer an jedem Tag, an dem sie nicht arbeiten, umgerechnet 132.000 Dollar. Viele kleinere Fischereibetriebe haben zudem in Material wie Boote und Fanggeräte investiert, die nun nicht zum Einsatz kommen. Nach Schätzungen der Expertenkommission, welche die Vereinten Nationen zur Dokumentation der Ereignisse nach der Katastrophe nach Peru entsandt hat, wird die Küste über mehrere Jahrzehnte verschmutzt sein.

Mehr als 1.400 Hektar Meer und Küste sind von dem Ölteppich betroffen, den die Strömungen über Callao hinaus bis in die Bezirke Chancay und Huacho getrieben haben, die etwa 50 Kilometer von der Quelle der Ölpest entfernt liegen.

Während Vertreter der industriellen Fischerei in Peru einen vergleichsweise guten Stand in Verhandlungen mit Öl-Firmen und bessere Zugänge zu staatlichen Institutionen haben, werden handwerkliche Fischer, die am meisten von der Katastrophe betroffen sind, weitestgehend vergessen. Samillán Paz, Präsident der Gewerkschaft für Arbeiter in der Meeresfrüchte- und Unterwasserfischerei von Ancón (Aemapsa), kritisiert darüber hinaus: "Repsol nutzt die Not vieler Fischer aus, die sich um Arbeit bei der Säuberung der Küste bewerben mussten, um ihren Lebensunterhalt zu sichern."

Die Protestierenden fordern von der Regierung Castillo außerdem, dass sie stärkeren Druck auf Repsol ausübt, damit die Aufräumarbeiten vorankommen (amerika21 berichtete).