Bolivien / Wirtschaft

Neue Gasvorkommen könnten in Bolivien Energieexport wieder ankurbeln

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Bei den Feierlichkeiten in La Paz nahm die YPFB-Belegschaft einen prominenten Platz ein
Bei den Feierlichkeiten in La Paz nahm die YPFB-Belegschaft einen prominenten Platz ein

La Paz. Die staatliche Ölgesellschaft Yacimientos Petrolíferos Fiscales Bolivianos (YPFB) hat bekannt gegeben, dass sie im Departamento La Paz ein großes Kohlenwasserstofffeld entdeckt hat. Es handele sich um ein Gasfeld mit Reserven von annähernd 50 Milliarden Kubikmetern.

Boliviens Präsident Luis Arce bestätigte, dass Bohrungen das Vorhandensein von gasförmigen und flüssigen Kohlenwasserstoffen westlich und nördlich der Stadt La Paz ergeben hätten.

"Dies markiert den Beginn eines neuen Kapitels für die nördliche Andenregion", so der Präsident. Es gebe damit die Aussicht, Bolivien als wichtigen Gasexporteur zu erhalten und zudem La Paz als "kohlenwasserstoffproduzierendes Departamento zu etablieren", betonte er.

In Bolivien sind in den letzten Jahren die Fördermengen unter anderem wegen sich erschöpfender Reserven stark zurück gegangen. 2022 wurde das Land nach Jahren eines Exportüberschusses im Energiebereich zu einem Netto-Energieimporteur.

Die neuen Gasfelder könnten dies wieder umkehren. Zugleich kann der Fundort der neuen Vorkommen ein Gegengewicht zu den spanisch geprägten alten Eliten der Tiefebene und dem wirtschaftsstärksten Departamento des Landes, Santa Cruz, schaffen. Arce äußerte, dass La Paz dank der Entdeckung und als produzierendes Departamento Lizenzgebühren erhalten werde.

Er wies während einer öffentlichen Zeremonie anlässlich des Jahrestages der Stadt La Paz darauf hin, dass frühere Erkundungen ohne Ergebnis geblieben waren. Jetzt habe seine Regierung mit verhältnismäßig geringen Investitionen YPFB die Entdeckung des Mega-Feldes im Norden von La Paz ermöglicht.

Der Fund erfordert jedoch weitere Investitionen, um ihn produktiv zu nutzen. Die Projektplanung von YPFB sieht die anfängliche Erschließung von drei weiteren Bohrlöchern und den Bau der Verbindungspipeline für die Produktion von bis zu zehn Millionen Kubikmetern Gas pro Tag und 500 bis 1.000 Barrel flüssige Kohlenwasserstoffe pro Tag vor. Der Kalkulation nach könnte Bolivien über die gesamte Laufzeit der Ausbeutung Einnahmen in Höhe von 6,8 Milliarden US-Dollar erwarten.