Regionales Öko-Label für Lateinamerika und die Karibik

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Früchte Mittelamerika
Das regionale Öko-Label soll eine verlässliche Entscheidungsgrundlage für den Kauf von Produkten bieten

Panama-Stadt. Die erfolgreiche Gründung der Alianza Ambiental de América (Umweltallianz Amerikas) ist am 24. Juli in Panama bekanntgegeben worden. Vertreter von Regulierungs-, Normungs- und Akkreditierungsstellen erklärten, die Organisation stehe für das erste regionale Öko-Label für Lateinamerika und die Karibik.

Das Label soll den nachhaltigen Handel fördern und mehr als 450 Millionen Menschen die Möglichkeit geben, ihre Kaufentscheidungen auf der Grundlage besserer Informationen zu treffen. Die Allianz vereint Gründungsmitglieder aus Costa Rica, Ecuador und Mexiko sowie interessierte Institutionen aus Kolumbien, Brasilien, Paraguay, Panama, Uruguay, der Dominikanischen Republik, El Salvador und Honduras.

Die rechtliche Grundlage für die Initiative bildet ein Ministerbeschluss des Umweltministerforums von Lateinamerika und der Karibik aus dem Jahr 2023, bei dem das Engagement der Region für die Umweltkennzeichnung durch die Alianza Ambiental bekräftigt wurde. Der Prozess gilt als wichtiger Schritt zur Harmonisierung und Förderung der Bemühungen um ein länderübergreifendes Umwelt-Label.

Gefördert wird die Initiative vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen (Unep) mit einer Anschubfinanzierung der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) im Rahmen des Projekts EcoAdvance.

Sheila Aggarwal-Khan, die Direktorin der Abteilung Industrie und Wirtschaft beim Unep, bezeichnete die Initiative als gemeinsame Anstrengung zur Bewältigung der dreifachen globalen Krise durch den Klimawandel, den Verlust der biologischen Vielfalt und die Umweltverschmutzung.

Verbraucher sollen laut Aggarwal-Khan durch das Label vertrauenswürdige Informationen über die Art und Weise erhalten, wie ein Produkt hergestellt wurde und verantwortungsbewusste Kaufentscheidungen treffen können. Dies führe auch zu einer Änderung der Produktionsverfahren und der Qualität der Erzeugnisse.

Der UNEP-Regionaldirektor und Repräsentant für Lateinamerika und die Karibik, Juan Bello, erklärte, dass mit der Umweltkennzeichnung für die Länder der Region ein wirksames Instrument geschaffen werde, "um Maßnahmen grenzüberschreitend abzustimmen, den Handel mit nachhaltigen Produkten zu erleichtern und die wirtschaftliche Integration der Region zu fördern".

Entstanden ist die Initiative zum regionalen Umwelt-Label aus dem Zehnjahres-Handlungsplan (10YFP) der Rio+20-Konferenz der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung im Jahr 2012. In diesem Rahmen wurden sechs Programme beschlossen, darunter nachhaltiges Beschaffungswesen, Verbraucherinformation, nachhaltiger Tourismus, nachhaltige Lebensstile und nachhaltige Lebensmittelsysteme.

Bei den Vorplanungen für das Umwelt-Label hatten sich Vertreter:innen verschiedener Länder im Rahmen des EcoAdvance-Projektes der GIZ mehrfach getroffen. Dabei waren neben regionalen Kennzeichnungsstrategien auch Fragen der Kreislaufwirtschaft, der Integration sozialer Kriterien, Anreize für kleine und mittlere Unternehmen und die Rolle der qualitativ hochwertigen Infrastruktur diskutiert worden.

Die konkrete Ausgestaltung des vereinbarten Umwelt-Siegels wird zeigen, welche dieser Anliegen bei der Ausgestaltung welches Gewicht erhalten.