Malte Seiwerth

Linke in Chile zwischen Hoffnung und Verzweiflung

Enttäuschung und Versuche des Neuanfangs nach Ablehnung des progressiven Verfassungsentwurfs. Regierung will zweiten Verfassungskonvent und sucht Bündnispartner
Santiago. Die Unterschiede könnten größer kaum sein: Während bei einem zufälligen Interview auf der Straße nach der Ablehnung des progressiven Verfassungsentwurfs eine Frau in Tränen ausbricht, zeigt sich eine andere Person erleichtert. Alejandra, die ihren Nachnamen nicht... weiter

Referendum in Chile: Progressive Verfassung abgelehnt

62 Prozent der Wahlberechtigten stimmen gegen die Reform. Präsident Boric lädt alle politischen Parteien zur Zusammenarbeit ein, um gemeinsam einen neuen Verfassungsprozess in Gang zu bringen
Santiago. Autokorsos in den wohlhabenden Vierteln der Hauptstadt: Es ist lang her, dass die reiche und meist rechte Bevölkerung der Oberschichtviertel gefeiert hat. Nun sei "Chile vom Kommunismus" befreit, heißt es dort. Denn deutlich lehnte am Sonntag eine Mehrheit von knapp 62... weiter

Chile: Nazifiguren im Angebot

Onlineportal mit Angebot des SS-Sturmbandführers in Miniatur
Santiago. Die größte chilenische Zeitung, El Mercurio, hat mit dem Verkauf von Miniatur-SS-Sturmbandführern für Schlagzeilen gesorgt. Auf dem Internetportal des Leseclubs von El Mercurio konnten die Figuren für umgerechnet drei Euro erworben werden. Gerardo Gorodischer,... weiter

Chile: Erneut Ausnahmezustand im Wallmapu

Boric mit Polizisten im Eingang des Regierungssitzes La Moneda
Die neue linksreformistische Regierung unter Gabriel Boric entsendet wieder das Militär in das Gebiet der Mapuche. Sicherheit und freier Warenverkehr sollten gesichert werden, so die Begründung
Santiago. Seit dem 17. Mai hat das chilenische Militär erneut formal den Oberbefehl über den gesamten Staatsapparat in der sogenannten Makrozone Süden übernommen. Das Gebiet entspricht der Region der Araucanía und Teilen des Bío-Bío, in etwa dem historischen Siedlungsgebiet der... weiter

Verfassungskonvent von Chile in der Schlussphase

Entscheidende Artikel für die historischen Ansprüche der indigenen Völker. Genderparität und neues Zweikammernsystem angenommen. Rechte mobilisiert für Ablehnung
Santiago. Der chilenische Verfassungskonvent hat mit 106 gegen 37 Stimmen das Recht der Indigenen Völker auf ihre Ländereien, Gebiete und natürlichen Ressourcen im Entwurf der neuen Verfassung festgeschrieben. Ein Teil des Saals brach nach der Abstimmung vergangenen Freitag in... weiter

Verfassungskonvent in Chile strebt Ersatz des Senats an

Die verfassunggebende Versammlung befindet sich in den letzten Wochen für die Ausarbeitung einer neuen Verfassung. Wichtige Entscheidungen sorgen für Kritik seitens der traditionellen politischen Parteien
Santiago. Mit 104 Stimmen hat der Verfassungskonvent einen Artikel angenommen, der den derzeitigen Senat in Chile durch eine Regionalkammer ersetzt. Damit tritt ein Organ an die Stelle der zweiten Kammer des Parlaments, das vor allem auf eine bessere Beteiligung der Regionen und... weiter

Neue Regierung in Chile kündigt Ende des Ausnahmezustands in Wallmapu an

Nach Jahrzehnten militärischer Aufrüstung der Polizei und knapp zwei Jahren Militärpräsenz im Mapuche-Gebiet setzt Regierung auf Dialog mit Indigenen
Santiago. Am ersten Tag im Amt hat die neue Regierungssprecherin Camila Vallejo bekannt gegeben, dass der derzeit geltende Ausnahmezustand im Mapuche-Gebiet im Süden Chiles, dem Wallmapu, nicht verlängert wird. Das Militär wird am 26. März aus den betroffenen Regionen, der... weiter

Chile: Öffnung in die Mitte – gewählter Präsident Gabriel Boric präsentiert seine Regierung

Mehrheitlich Frauen an der Spitze der Ministerien. Opposition begrüßt Auswahl. Direktor der Nationalbank wird Finanzminister
Santiago. Am gestrigen Freitag  – knapp zwei Monate vor Regierungsantritt – hat Chiles designierter Präsident Gabriel Boric seine Kabinettsmitglieder vorgestellt. Mit 14 Frauen und zehn Männern ist es die erste Regierung des Landes, die mehr Frauen als Männer an der Spitze der... weiter

In Chile hat die Hoffnung auf Wandel gesiegt

Mit über 55 Prozent der Stimmen hat der Linke Gabriel Boric die Stichwahl gewonnen. Seine Koalition ist jedoch weit entfernt von einer Parlamentsmehrheit. Trotzdem sind die Erwartungen groß
Santiago de Chile. "Die Hoffnung hat über die Angst gesiegt", so der 35-jährige Gabriel Boric in seiner ersten Rede als jüngster gewählter Präsident in Chile. Nach einer angespannten Wahlkampagne zur Stichwahl vom 19. Dezember hat der linke Präsidentschaftskandidat über alle... weiter