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Kuba: Starkregen im Zentrum und im Osten verursacht schwere Zerstörungen

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Der Fluss Bayamo (Provinz Granma) tritt über die Ufer
Der Fluss Bayamo (Provinz Granma) tritt über die Ufer

Havanna. Schwere Regenfälle sorgen derzeit im Zentrum und Osten Kubas für heftige Überschwemmungen. Wie kubanische Medien berichten, sind in Folge der Wassermassen sechs Personen in der Provinz Granma gestorben, tausende mussten evakuiert werden. Schwere Schäden werden aus der Landwirtschaft und an Wohngebäuden berichtet, in einigen Gegenden wurde die Stromversorgung unterbrochen. Mittlerweile hat sich der Zivilschutz eingeschaltet.

Die Bevölkerung und Reisende sind angehalten, die Anweisungen der örtlichen Behörden zu befolgen, die Wettervorhersagen im Auge zu behalten "und nicht leichtsinnig zu werden", heißt es in der am Samstag ausgegebenen Warnung.

"Die Schäden an Häusern, Straßen und in der Landwirtschaft sind groß. Die Arbeiten zum Schutz und zur Evakuierung von Familien werden fortgesetzt. Wir bitten unsere Bürgerinnen und Bürger dringend, vorsichtig und verantwortungsbewusst zu sein. Die Regenfälle und die Gefahr dauern noch an. Das erste was gerettet werden muss, sind Menschenleben", schrieb der kubanische Präsident Miguel Díaz-Canel gestern im Vorfeld einer Krisensitzung seines Kabinetts auf Twitter. Zug- und Busverbindungen in und aus dem Osten der Insel sind zur Zeit eingestellt.

Aufgrund der Regenfälle wurden 7.259 Personen evakuiert, die meisten von ihnen konnten bei Freunden und Familien Unterschlupf finden, 211 befinden sich in staatlichen Einrichtungen. Wie das Lokalfernsehen der am stärksten betroffenen Provinz Granma im Osten der Insel berichtet, haben dort mehr als 10.000 Gebäude Schäden erlitten. Darüber hinaus wurden Schäden in der Landwirtschaft, zerstörte Brücken und Straßen, beschädigte Staudämme sowie Schwierigkeiten bei der Strom- und Trinkwasserversorgung berichtet. Das vollständige Ausmaß der Zerstörungen dürfte erst kommende Woche nach dem Ende der Regenfälle sichtbar werden.

Unterdessen sind die teils kritischen Füllstände vieler Süßwasserspeicher in Folge jahrelanger Dürre durch die Regenfälle teils beseitigt: In der Provinz Granma sind die Staudämme inzwischen zu 98 Prozent gefüllt, in Santiago stieg der Pegelstand von 33 auf 57, in Camagüey von 21 auf 69 Prozent.