Kuba / Wirtschaft

Kuba plant Kooperation mit chinesischem Onlinehandelsriesen

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Kubas Außenhandelsminister Ricardo Cabrisas bei JD in China
Kubas Außenhandelsminister Ricardo Cabrisas bei JD in China

Havanna/Peking. Kuba und China wollen ihre Kooperation beim Onlinehandel stärken. Wie die Nachrichtenagentur Prensa Latina berichtet, laufen hierzu Gespräche mit dem chinesischen Internetriesen JD.com. Dessen Zentrale besuchte Kubas Außenhandelsminister Ricardo Cabrisas im Rahmen eines Arbeitsbesuchs in der Volksrepublik am Mittwoch.

Cabrisas sprach von einem "produktiven Austausch" auf höchster Ebene des Unternehmens. Kuba plant, Exportprodukte künftig direkt auf den Seiten von JD.com anzubieten. Darüber hinaus sollen kubanische Unternehmen einfacheren Zugang zu Produkten des chinesischen Markts erhalten. Als erster Schritt wurde im April dieses Jahres eine eigene Rubrik "Excelencias Cuba" auf den Seiten des Handelsunternehmens eingerichtet.

"Kubanische Produkte wie Honig, verschiedene Rummarken und Kaffee erfreuen sich in China zunehmender Beliebtheit", erklärte der kubanische Botschafter in Beijing, Alberto Blanco Silva. Derzeit wird das Angebot um Kosmetikartikel und handgefertigte Textilien erweitert.

Die Integration in den chinesischen Onlinehandel dürfte nicht zuletzt auch den mittlerweile knapp 9.000 kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) des Landes zu Gute kommen. Deren Zugang zum Außenhandel ist in den vergangenen Jahren schrittweise erweitert worden. Rund 15 Prozent der Beschäftigten in Kuba sind mittlerweile im privaten KMU-Bereich tätig. Dieser erwirtschaftet 14 Prozent des Bruttoinlandsprodukts und konnte als einer der wenigen Bereiche inmitten der aktuellen Wirtschaftskrise zulegen.

Das 1998 gegründete JD.com ist mit 600 Millionen Nutzern Chinas größtes Onlinehandelsunternehmen. Mit einem Jahresumsatz von 151 Milliarden US-Dollar ist der Konzern zugleich auch das umsatzstärkste Digitalunternehmen der Volksrepublik.

Darüber hinaus stattete die kubanische Delegation dem kubanisch-chinesischen Joint Venture Biotech Pharmaceutical Limited (PBL) einen Besuch ab, das zur Zeit an der Zulassung eines neuen monoklonalen Antikörpers zur Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs arbeitet.

Mit einem jährlichen Warenaustausch von 1,3 Milliarden US-Dollar ist China nach der Europäischen Union der zweitwichtigste Handelspartner Kubas.