Fünf Länder in Nord- und Südamerika nähern sich hohem Wasserstress

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Das Schaubild zeigt das weltweit prognostizierte Verhältnis zwischen Wasserentnahme und Wasserangebot (Wasserstress) im Jahr 2050.
Das Schaubild zeigt das weltweit prognostizierte Verhältnis zwischen Wasserentnahme und Wasserangebot (Wasserstress) im Jahr 2050.

Washington. Bestimmte Regionen in Guyana, Peru, Mexiko, Chile und in den USA führen heute die Liste der Länder in Süd- und Nordamerika an, die in den kommenden Jahren unter der größten Wasserknappheit leiden könnten, so das World Resources Institute (WRI).

Laut dem Atlas de Riesgos Hídricos (Atlas der Wasserrisiken), der von dieser Einrichtung erstellt wurde, wird die Ressource Wasser aufgrund der Klimakrise, durch das Bevölkerungswachstum und die globale Erwärmung weltweit rasch erschöpft.

Dem Bericht zufolge liegen Wasserrisiken in bestimmten Regionen der USA zwischen 20 und 40 Prozent und werden wie für Guyana als mittleres bis hohes Risiko eingestuft. Peru entnimmt zwischen 40 und 80 Prozent seiner verfügbaren Vorräte.

Der prozentuale Index gibt an, wie hoch die Wasserentnahmen gemessen an den erneuerbaren Wasserressourcen sind. Diese erneuerbaren Ressourcen werden als langjähriges potentielles Wasserdargebot dargestellt. Wenn 20 Prozent oder mehr des Wasserdargebots genutzt werden, wird in internationalen Vergleichen von Wasserstress gesprochen. Eine zu starke Wassernutzung kann zu rückwirkenden Umweltschädigungen führen sowie die ökonomische Entwicklung behindern.

Mexiko weist ein hohes Risiko in Bezug auf die Wasserverfügbarkeit auf, wobei Mexiko-Stadt bereits eine Krise durchmacht. Chile verbraucht mehr als 80 Prozent seiner erneuerbaren Wasservorräte.

In Chile ist es am wahrscheinlichsten, dass die Wasserversorgung aufgrund der kombinierten Auswirkungen von steigenden Temperaturen in kritischen Regionen und veränderten Niederschlagsmustern abnehmen wird.

Auf der Website der Universität Chile wird berichtet, dass das südamerikanische Land bis zum Jahr 2024 an der Spitze des Wasserstresses in Lateinamerika stehen wird. Dies wird auf eine unzureichende Bewirtschaftung zurückgeführt, bei der die Nachfrage, einschließlich seitens der industriellen und landwirtschaftlichen Produktion, das Angebot übersteigt.

Aus einer Studie geht hervor, dass 49 Prozent des nationalen Territoriums von Dürre betroffen sind und in 58 Gemeinden Wasserknappheit herrscht, nicht nur für den Verbrauch der Haushalte, sondern auch für die Landwirtschaft.

Pilar Barría, Akademikerin an der Fakultät für Forstwissenschaften der Universität, fügte hinzu, dass die fehlende Speicherung von Wasser im Boden, in den Gletschern und in den Nebenflüssen, die allmählich abnehmen, zusätzliche Auswirkungen hat.

Ein Viertel der Welt ist Jahr für Jahr immer wieder mit extremem Wasserstress konfrontiert, der das Leben, die Arbeit sowie die Nahrungsmittel- und Energiesicherheit bedroht, heißt es im WRI-Bericht.

"Wasser ist von entscheidender Bedeutung für den Anbau von Feldfrüchten und die Viehzucht, die Stromerzeugung, die Sicherstellung der menschlichen Gesundheit, die Förderung einer gerechten Gesellschaft und die Erreichung der globalen Klimaziele", heißt es in dem Bericht.