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Kuba weitet Kooperation mit China und Russland aus

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Kubas Außenminister Rodríguez mit seinem chinesischen Amtskollegen Wang Yi
Kubas Außenminister Rodríguez mit seinem chinesischen Amtskollegen Wang Yi

Havanna/Moskau/Peking. Kuba hat neue Abkommmen mit Russland und China unterzeichnet. Diese betreffen unter anderem die Bereiche Biotechnologie und erneuerbare Energien. Außenminister Bruno Rodríguez und Vizepremier Ricardo Cabrisas sind hierzu vergangene Woche für Gespräche nach Peking und Moskau gereist.

So war die Handelsdelegation von Cabrisas auf dem Internationalen Wirtschaftsforum in Sankt Petersburg zu Gast. Am Rande des Treffens wurde mit Russland auch der Ausbau der erneuerbaren Energien vereinbart. Der russische Vizeenergieminister Evgueni Grabchak betonte dabei die Bereitschaft seines Landes, die Kooperation mit Kuba im Energiebereich zu vertiefen. Neben dem Ausbau der erneuerbaren Energien würden mit Kuba auch andere Energiethemen vorangetrieben, betonte Grabchak.

Darüber hinaus wurden mehrere Vereinbarungen zwischen dem russischen Direktinvestmentfonds (RDIF) und dem kubanischen Pharmazieunternehmen BioCubaFarma zur Entwicklung von neuen Krebsmedikamenten sowie Medikamenten gegen altersbedingte Erkrankungen vereinbart. RDIF-Leiter Kiril Dmitriev kündigte an, dass sich das Investitionsvolumen in der Anfangsphase auf 11,3 Millionen US-Dollar belaufen wird, mit der Möglichkeit weiterer Erhöhungen auf bis zu 113 Millionen.

"BioCubaFarma ist der erste RDIF-Partner in Kuba geworden. Die Bündelung von Anstrengungen und Fachwissen wird uns ermöglichen, innovative Arzneimittel gegen die komplexesten Arten von Krankheiten zu entwickeln und auf den Markt zu bringen", sagte Dmitriev. Dabei betonte er die Fähigkeiten von BioCubaFarma bei der Produktion von monoklonalen Antikörpern und therapeutischen Medikamenten gegen Krebs sowie rekombinanten Proteinen, die bereits im Rahmen mehrerer internationaler Verträge genutzt werden.

Nach offiziellen russischen Angaben hat sich der bilaterale Handel mit Kuba letztes Jahr gegenüber 2022, als der Austausch 450 Millionen Dollar betrug, verneunfacht.

Zeitgleich mit Cabrisas’ Besuch in Russland stattete Außenminister Rodríguez der Volksrepublik China einen Besuch ab. Als Sondergesandter von Präsident Miguel Díaz-Canel traf er vergangenen Freitag auf seinen chinesischen Amtskollegen Wang Yi. Wang bekräftigte die "besonderen freundschaftlichen Beziehungen" zwischen beiden Kommunistischen Parteien und Ländern, und ihre Bereitschaft "zur Förderung des Sozialismus in der Welt und zur Erhaltung des Weltfriedens" beizutragen. Rodríguez bedankte sich für "Chinas Unterstützung angesichts der extremen Verschärfung der Blockade" und betonte ebenfalls die positive Entwicklung der bilateralen Beziehungen.

Im Rahmen des mehrtägigen Besuchs traf Rodríguez unter anderem auf Vertreter der chinesischen Behörde für internationale Entwicklungszusammenarbeit sowie den Vorsitzenden der nationalen Reformkommission, He Lifeng. Dabei ging es insbesondere um die Umsetzung gemeinsamer Beschlüsse in den Bereichen Handel, Investitionen und Tourismus. Darüber hinaus wurde über die Zusammenarbeit bei Themen wie dem Ausbau der erneuerbaren Energien, Lebensmittelproduktion und Pharmazie gesprochen. "In Bezug auf die Möglichkeiten, die die kubanische Wirtschaft für chinesische Investitionen bietet, bin ich sicher, dass wir Felder finden werden, um unsere bereits heute ausgezeichneten Beziehungen dynamisch und beschleunigt weiter zu entwickeln", sagte Rodríguez.

Vor seiner Rückkehr nach Kuba stattete Rodríguez am Montag auf Einladung von Russlands Außenminister Sergej Lawrow dem Brics-Plus Ministertreffen in Moskau einen Besuch ab. Dort waren neben Vertretern der Brics-Mitgieder Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika, Saudi-Arabien, Ägypten, Vereinigte Arabische Emirate, Äthiopien und Iran auch Diplomaten aus 20 weiteren Staaten anwesend.