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Rafael Correa verlässt Ecuador

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Rafael Correa sagt Ecuador erst einmal "Hasta luego"
Rafael Correa sagt Ecuador erst einmal "Hasta luego"

Quito. Der ehemalige ecuadorianische Präsident Rafael Correa verlässt am 10. Juli Ecuador, um mit seiner Familie in der belgischen Hauptstadt zu leben. Correas Ehefrau, Anne Malherbe Gosselin, ist Belgierin. In einem Interview in der Sendung "Palabra Suelta" (etwa: Offenes Wort) des öffentlichen Fernsehens am vergangenen Mittwoch erläuterte er, dass seine Kinder in Belgien ein Stipendium für ein Studium haben. Er selbst werde am Aufbau eines Instituts und einer Stiftung für politische und ökonomische Theorie arbeiten. Diese werden Konferenzen koordinieren, Publikationen veröffentlichen und eine Vierteljahrzeitschrift herausgeben. Er habe viele Einladungen aus aller Welt für Konferenzen, die er gerne annimmt. Mit Blick auf die Gagen des früheren US-Präsidenten Barack Obama für Vorträge fragte der Interviewer nach seinen möglichen Einnahmen. Correa erklärte, dass ein großer Teil kostenlos sei. Von Organisationen, die über die notwendigen Mittel verfügen, würde er aber auch ein Honorar nehmen.

Neben vielen Themen zu seiner Regierungszeit wurde Correa nach den bestehenden Differenzen zwischen ihm und dem jetzigen Präsidenten Lenín Moreno gefragt. Correa besteht darauf, die Differenzen zu benennen. Schon jetzt hat er verschiedene Entscheidungen seines Nachfolgers in Frage gestellt. So zum Beispiel Morenos Strategie, mit allen Oppositionellen zu sprechen. Correa wirft Moreno vor, diese Gespräche ohne "rote Linien und Prinzipien" zu führen und dabei den Diskurs der Opposition zu übernehmen. Es sei richtig, einen eigenen Stil zu entwickeln. Aber Moreno würde sich von seiner (Correas) Politik distanzieren. Der Ex-Präsident sieht darin eine Gefahr, die erkämpften Errungenschaften wieder zu verlieren.

Rafael Correa war zehn Jahre lang Präsident von Ecuador und konnte aufgrund der verfassungsrechtlich beschränkten Anzahl von Amtszeiten nicht wieder kandidieren.

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