Mexiko. Das mexikanische Innenministerium hat ein umfangreiches Programm zur effizienteren Suche nach Verschwunden und einer schärferen Bestrafung der Täter vorgeschlagen. Danach müssten vor allem Beamte mit bis zu 90 Jahren Freiheitsstrafe rechnen, wenn ihnen die Mittäterschaft beim Verschwindenlassen von Menschen nachgewiesen werden kann. In Mexiko sind 31.000 Personen offiziell als "nicht gefunden" registriert.
Regelmäßig werden Meldungen zu anonymen Gräbern bekannt, in denen Leichenteile gefunden, aber nicht identifiziert werden können. Nationale und internationale Experten machen für den Anstieg der Gewalt, die Korruption und Straflosigkeit verantwortlich.
Um das effiziente Umsetzen der Strafen im Rahmen des Vorschlags zu garantieren, soll eine nationale Kommission für die Suche nach Verschwundenen gegründet werden. Unterstützt von einem zivilen Rat und Experten soll sie regelmäßig Berichte über den Fortschritt des Programms vorlegen. Die Leitung der Kommission soll vom Präsidenten ernannt werden, Angehörige der Opfer und Spezialisten haben dabei lediglich ein Mitspracherecht.
Das Programm fordert rechtliche Veränderungen, beispielsweise Strafen deutlich zu erhöhen, wenn es sich bei den Opfern um Minderjährige, Frauen, Behinderte, Migranten, Journalisten oder Menschenrechtsaktivisten handelt. Zusätzlich soll die Suche nach Verschwundenen effizienter koordiniert werden, um die Suche zu beschleunigen und damit Zeit zu gewinnen. Derzeit lastet die Suche auf kleinen organisierten Gruppen oder den Angehörigen selbst.