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Nach Angriff des Iran gegen Israel: Lateinamerika plädiert für Frieden im Nahen Osten

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Xiomara Castro, Celac-Vorsitzende, bot der UNO ihre Unterstützung bei der Friedensstiftung an
Xiomara Castro, Celac-Vorsitzende, bot der UNO ihre Unterstützung bei der Friedensstiftung an

Tegucigalpa et al. Mehrere lateinamerikanische Länder haben nach dem Angriff des Iran gegen Israel angesichts einer möglichen militärischen Eskalation im Nahen Osten zur Besonnenheit aufgerufen.

Teheran hatte die Operation mit dem israelischen Luftangriff auf das Konsulat des Iran in der syrischen Hauptstadt Damaskus Anfang April begründet. Dabei wurde das Konsulargebäude der Botschaft zerstört, mehrere Mitglieder der Revolutionsgarden und iranische Offiziere wurden getötet. Der Angriff stellt einen Verstoß gegen das Wiener Übereinkommen über diplomatische Beziehungen dar, in dem sich die Vertragsstaaten zu der Unverletzlichkeit diplomatischer Missionen bekennen.

Die honduranische Präsidentin Xiomara Castro bot den Vereinten Nationen ihre Unterstützung an, um die notwendigen Mechanismen zu aktivieren und "einen neuen Krieg" im Nahen Osten zu vermeiden, dessen Folgen "unvorhersehbar" wären, wie sie auf X erklärte.

Castro, die derzeit den Vorsitz der Gemeinschaft lateinamerikanischer und karibischer Staaten (Celac) innehat, wies darauf hin, dass sich alle Länder Lateinamerikas und der Karibik zu einer "Zone des Friedens" erklärt haben und betonte, dass "die Menschheit gerettet werden kann", wenn das Völkerrecht im Interesse des Friedens und der Sicherheit eingehalten wird.

Kolumbiens Präsident Gustavo Petro forderte die UNO nach dem Angriff des Iran gegen Israel auf, eine Dringlichkeitssitzung abzuhalten und sich für den Frieden im Nahen Osten einzusetzen.

Unterdessen bekräftigte der bolivianische Präsident Luis Arce das Engagement seiner Regierung, "die Welt in eine Zone des Friedens zu verwandeln", und fügte hinzu, dass "Krieg der schlechteste Weg ist, um internationale Konflikte zu lösen".

Arce bekräftigte, dass sich sein Land dem internationalen Aufruf zur Wiederherstellung des Friedens im Nahen Osten anschließe und forderte die UNO auf, ein Treffen einzuberufen, "um zu verhindern, dass sich der Konflikt zu einem dritten Weltkrieg ausweitet".

Auch der venezolanische Außenminister Yván Gil erklärte, seine Regierung verfolge "die beunruhigenden Ereignisse" im Nahen Osten.

"Folge des Völkermords in Palästina und der Irrationalität des israelischen Regierung sowie der Handlungsunfähigkeit des Systems der Vereinten Nationen hat sich die Situation der Instabilität in der Region in den letzten Wochen dramatisch verschlechtert", so der Diplomat.

Aus Mexiko äußerte das Außenministerium seine Besorgnis über den Angriff des Iran auf israelisches Gebiet und warnte vor "den Kosten von Tausenden von Menschenleben,, die diese Aktion haben könnte".

Der chilenische Außenminister Alberto van Klaveren zeigte sich besorgt über die Eskalation der Spannungen im Nahen Osten und die iranischen Angriffe auf Israel".

"Chile verurteilt die Anwendung von Gewalt und verteidigt das humanitäre Völkerrecht, das das Leben von Zivilisten in bewaffneten Konflikten schützt", erklärte er.

Das peruanische Außenministerium kündigte an, dass es die Entwicklung der Situation aufmerksam verfolgen werde, um die peruanischen Einwohner und Touristen in Israel zu unterstützen.

Der Präsident Ecuadors, Daniel Noboa, äußerte sich ebenfalls zur Lage in der Region und bot dem israelischen Volk in sozialen Netzwerken seine Unterstützung an.

In Argentinien verurteilte das Außenministerium den Angriff Irans auf Israel. Manuel Adorni, Sprecher des argentinischen Präsidenten, informierte, dass Präsident Javier Milei aus den USA in sein Land zurückkehrt, um angesichts der jüngsten Entwicklungen einen Krisenstab zu bilden. Die geplante Reise nach Dänemark habe er abgesagt.

In einem Kommuniqué teilte die brasilianische Regierung mit, dass sie die Drohnen- und Raketenstarts des Iran auf Israel mit Besorgnis verfolge und alle beteiligten Parteien auffordere, "mit äußerster Zurückhaltung zu handeln".

Brasília rief die internationale Gemeinschaft dazu auf, "Anstrengungen zu unternehmen, um eine Eskalation zu vermeiden", und forderte alle brasilianischen Bürgerinnen und Bürger auf, Reisen in die Nahostregion zu vermeiden.