Länder Lateinamerikas verurteilen israelischen Angriff in Rafah

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Präsident Gustavo Petro kritisiert die Kriegsführung Israels
Präsident Gustavo Petro kritisiert die Kriegsführung Israels

Bogotá et al. Mehrere lateinamerikanische Länder haben ihre Abscheu und Bestürzung über den Angriff Israels auf ein Flüchtlingslager in Rafah im Süden des Gazastreifens erklärt. Die Regierungen von Kolumbien, Kuba, Mexiko, Venezuela und Chile forderten, dass sich Israel an die vom Internationalen Gerichtshof (IGH) angeordneten Maßnahmen halten müsse.

Der Luftangriff auf das Tal as-Sultan in Rafah hatte ein unkontrolliertes Feuer ausgelöst, bei dem mindestens 50 palästinensische Flüchtlinge starben. Viele von ihnen verbrannten bei lebendigem Leib. Mehr als 200 Menschen wurden verletzt, die meisten von ihnen Kinder und Frauen, die aufgrund der anhaltenden israelischen Bombardierung aus anderen Regionen der Enklave in dieses Gebiet geflüchtet waren.

Die Gewalttat hat in Lateinamerika zu Empörung und Protesten geführt. Dabei wurde daran erinnert, dass Israel dieses Verbrechen begangen habe, obwohl der IGH zwei Tage zuvor Israels Regierung aufgefordert hatte, seine Militäroffensive und alle anderen Maßnahmen im Stadtgebiet von Rafah sofort einzustellen.

Kolumbien war eines der ersten Länder, das den israelischen Angriff auf Tal as-Sultan verurteilte und forderte, dass Entscheidungen des IGH und der internationalen Gremien unverzüglich umgesetzt werden. Präsident Gustavo Petro übte scharfe Kritik an Ländern, die behaupteten, für Demokratie zu kämpfen, aber "das anhaltende Massaker in Gaza ignorieren." Da viele Besitzer von Banken und Kapitalfonds Personen seien, die das Massaker unterstützten, seien die selbsternannten demokratischen Länder nicht imstande, etwas dagegen zu unternehmen, erklärte er.

Bruno Rodríguez, der Außenminister Kubas, betonte, dass "dieses grausame Massaker an Dutzenden von Flüchtlingen ein Beweis für die Straffreiheit ist, mit der Israel seinen Völkermord am palästinensischen Volk fortsetzt". Rodríguez wies darauf hin, dass Israels Militäraktion gegen das humanitäre Völkerrecht verstoße und auch gegen die Vorgaben des IGH für das Vorgehen Israels im Gaza-Streifen.

Die Regierung Mexikos verurteilte die Bombardierung ebenfalls und hob "die Bedeutung der Einhaltung der Normen des humanitären Völkerrechts" hervor. Sie forderte einen Waffenstillstand und die Einhaltung der vom IGH geforderten Maßnahmen, damit eine politische Lösung möglich werde und humanitäre Hilfe in den Gazastreifen gelangen könne.

Das Außenministerium Chiles wies darauf hin, dass Israel das humanitäre Völkerrecht zum Schutz der Zivilbevölkerung und die vom IGH angeordneten vorläufigen Maßnahmen einhalten müsse, insbesondere die Militäraktionen in Rafah müssten eingestellt werden.

Venezuelas Außenminister Yván Gil beschrieb die Szenen der Bombardierung der Stadt Rafah als "schrecklich" und beschuldigte Israel, einen Völkermord zu begehen.