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Institutionelle Krise in Ecuador verschärft sich

Monat für Monat verliert Ecuadors Präsident Lenín Moreno mehr an Glaubwürdigkeit. Doch er sitzt weiter fest im Sattel
Nach neuesten Umfragen bewerten nur noch 22 Prozent die Regierungsarbeit positiv. Die Zustimmungswerte des anfangs beliebten Präsidenten kennen seit Monaten nur eine Richtung: nach unten. Zur Erinnerung: Ecuador galt zwischen 1996 und 2006 weithin als unregierbar, da die drei in dieser Phase... weiter

Amazonien: Weder Wildnis, noch Lunge, noch Getreidespeicher der Welt

Die Amazonien-Synode, die im Oktober dieses Jahres in Rom abgehalten wird, braucht eine bessere Kenntnis über das amazonische Ökosystem. Wir sollten uns von Mythen befreien
Der erste Mythos: Der Indigene als wild und ursprünglich natürlich und aus diesem Grund im perfekten Gleichgewicht mit der Natur. Er würde sich demnach nicht nach kulturellen, sondern natürlichen Kriterien richten. Als wäre er in einer Art biologischer Siesta angesichts der Natur,... weiter

Honduras: Das Strafrecht als politische Waffe

Regimegegner im honduranischen Hochsicherheitsgefängnis "La Tolva" schweben in Lebensgefahr
Seit Juni 2019 warnen Familienangehörige, das Komitee für Politische Gefangene und Menschenrechtsorganisationen, dass die drei Untersuchungshäftlinge Edwin Espinal, Raúl Álvarez und Rommel Herrera im Hochsicherheitsgefängnis "La Tolva", 60 Kilometer von der honduranischen Hauptstadt Tegucigalpa... weiter

Amlo in Chiapas: Nachricht an die EZLN

Es ist wichtig, dass der Präsident direkt zur EZLN spricht. Aber es scheint nicht ausreichend
Die Tojolabal-Gemeinde Guadalupe Tepeyac in Chiapas ist emblematisch. Nicht umsonst schickte Präsident Andrés Manuel López Obrador am 6. Juli von dort eine Botschaft an die Zapatisten. Vor etwa 300 Kleinbauern drückte der Regierungschef den Rebellen seinen Respekt aus und rief zur Einheit auf. Der... weiter

Zuflucht Havanna

Ein kubanischer Roman wirft ein Schlaglicht auf die deutsche Geschichte, Kuba und das Thema der Flüchtlingshilfe
Am 13. Mai 1939 verließen 937 meist jüdische Flüchtlinge mit dem Passagierschiff St. Luis der Hamburg-Amerika Linie, Hapag, Nazi-Deutschland. Von Hamburg aus steuerte das Schiff den Hafen von Havanna an. Dann der Schock: Entgegen aller Planungen verwehrte man ihnen, an Land zu gehen. Und dies,... weiter

Eine neue, alte Guerilla-Struktur im Westen von Kolumbien

Als Folge der Nichteinhaltung des Friedensabkommens seitens der Regierung haben dissidentische Gruppen der früheren Farc-Guerilla Zulauf
Die "Frente Fuerza Unida del Pacífico" (FUP), zu deutsch Front der Vereinigten Kraft des Pazifik, hat Anfang Juni in einem Video ihre Entstehung bekanntgegeben. Zu dieser neuen Struktur würden insgesamt 400 Personen gehören, die wiederum in drei Fronten mit Stützpunkt in der Region Naya organisiert... weiter

Rohstoffreiches, armes Venezuela

Zum Buch "Sozialismus des 21. Jahrhunderts in Venezuela: Aufstieg und Fall der Bolivarischen Revolution von Hugo Chávez" von Stefan Peters und der Rezension von Helge Buttkereit auf Amerika21
Amerika 21 titelt die Rezension mit "Öl, Öl und nochmal das Öl". Die Diktion des Buches verfolgt als Grundaussage, dass die Regierung des rohstoffreichen Landes überwiegend selbst schuld (?) am gegenwärtigen Zustand sei und die Ölkonzerne des Nordens hätten ein natürliches Recht (?) auf Zugriff der... weiter

Souveränität, ausländisches Militär und offizielle Rhetorik in Guatemala

Hat der Präsident Guatemalas um US-Militärhilfe gebeten? Dient Migration als Rechtfertigung für Militarisierung der Grenzregionen?
Die Entscheidung des guatemaltekischen Präsidenten Jimmy Morales, US-Militär ins Land zu holen, hat eine heftige Polemik und Kritiken ausgelöst. Er will damit die Grenze zu Mexiko kontrollieren und dem anhaltenden Exodus von Guatemalteken, Salvadorianern und Honduranern Einhalt gebieten, die... weiter

Brasilien: Kampf der Korruption oder Komplott gegen die Demokratie?

Chatprotokolle bringen Brasiliens Justizminister in Bedrängnis
Ist die Präsidentschaft des politischen Rechtsaußen Jair Bolsonaro auf einen Justiz-Komplott gegen Brasiliens Ex-Präsident Lula da Silva zurückzuführen? Berichte auf The Intercept legen dies nahe. Der Enthüllungsplattform wurde brisantes Material zugespielt, das eine politisch-ideologische Agenda... weiter

Aufstandsbekämpfung oder Verringerung sozialer Spannungen in Mexiko?

Die Regierung Amlo betreibt eine Politik, die die Auflösung von Organisationen zum Ziel hat, so der Agrarökologe Rossett
Mit der Wahl von Andrés Manuel López Obrador (Amlo) kam in Mexiko ein Präsident an die Macht, der ‒ verglichen mit seinen Vorgängern ‒ als links zu verorten ist, zugleich aber nach Auffassung vieler Kritiker eine neoliberale Politik verfolgt. Ende Mai berief Amlo den renommierten Agrarökologen... weiter

Deutsche Journalisten in der Geheimkartei der Foltersiedlung Colonia Dignidad

Die Journalistin Gaby Weber berichtet über eine Kartei im Geheimarchiv des Sektenführers Paul Schäfer, in der auch bundesdeutsche Kolleginnen und Kollegen aufgeführt sind
Seit Anfang dieses Jahres steht der Öffentlichkeit das über Jahre von dem Sektenführer Paul Schäfer gesammelte Geheimarchiv zur Verfügung. Schäfer hatte jahrzehntelang in der Colonia Dignidad nicht nur die ihm anvertrauten Kinder missbraucht, sondern eng mit den Geheimdiensten zusammen gearbeitet.... weiter

São Paulo: Der Anfang vom Ende der Kulturhauptstadt?

Das neue Gesetz zur Kulturförderung der Regierung von Präsident Jair Bolsonaro sorgt für Kritik bei Kulturschaffenden
Der brasilianische Staat will Zuschüsse für Kulturprojekte umverteilen und Firmen dazu bringen, Produktionen außerhalb der Großstädte zu fördern. Viele Kulturschaffende halten das für Symbolpolitik gegen die Kunstszene in São Paulo und Rio. Am 24. April hatte das Ministerium für... weiter

Auslieferung von Julian Assange an die USA: Es geht ums Ganze!

Nicht nur Assanges Leben steht auf dem Spiel ‒ auch der Fortbestand der Pressefreiheit und damit ein Grundpfeiler der Demokratie
Während ein Großteil der US-Medien gute Miene zum bösen Spiel macht, warnen Kritiker vor einer Anklage AssangesAnm. d. Red.: Julian Assange flüchtete vor einer drohenden Auslieferung an die USA im Juni 2012 in die Botschaft Ecuadors in London. Der damalige ecuadorianische Präsident Rafael Correa (... weiter

ARD-aktuell: Bei Kolumbien gucken wir weg

Die Heckenschützen der Tagesschau feuern nur auf Ziele nach Vorgabe der Bundesregierung
Vergleichen ist bekanntlich ein Lernverfahren. Rückschluss: Wird Ihnen, dem Fernsehnachrichten-Konsumenten, eine bedeutende Vergleichsmöglichkeit vorenthalten – ARD-aktuell ist darin routiniert – dann wird Ihnen der Zugang zu Erkenntnissen erschwert, schlimmstenfalls sogar verschlossen. Sie werden... weiter